Wiener & Steirerlieder

Der Mr. Bojangles in der Dialektfassung vom Mitbegründer des legendären Folk Club Atlantis Erich Demmer. Okemah in der etwas größeren Quintett Besetzung mit Derry Grey, den Mädls Red Sonja und Ines, Gitarrero Norberto & Akkordeon Virtuose Peter Beinhofer im Country Music Club Headquarter im 15. Bezirk (Club gibt es leider nicht mehr).

 

Beisltour seit 2018

Die Hauptbesetzung: Derry Grey, Norberto Pronto & Red Sonja

 

Die Hinwendung auch zu traditionellen Wienerliedern (Leopoldi & Co) und die Besinnung auf die eigenen Wurzeln waren Grund genug 2018 mit einer ausgedehnten Beisl Tour zu beginnen, die die Musiker in die wichtigsten und erhaltenswertesten Beisln und alten Kaffeehäuser der Stadt bringen soll. Derry Grey hat seine Kindheit in Wien im 3. Bezirk in einem Wohnhaus nahe der Rotundenbrücke verbracht, von wo er täglich mit seiner Mutter und Boxerhündin Daisy in den Prater gegangen ist, er ist also ein „Praterkind“. Und der Norberto Pronto, der ist ein „waschechter“ Meidlinger und liebt, erforscht und singt gerne die alten, ja auch die "dreckigen" Wienerlieder. Ganz anders ist es bei Red Sonja, eigentlich Steirerin, aber mit Wohnung in Hietzing. Sie liebt es zwar mit Derry & Norberto zu spielen, kennt sich aber in Wien bis heute nicht aus.

 

Für Derry Grey, der demnächst seinen 67er feiern wird, ist es sehr wichtig, dass die Leute in Österreich nicht auf ihren Dialekt vergessen (zu stark ist für ihn schon der Einfluß deutscher Popmusik) und dass man die Notwendigkeit der alten, traditionellen Lokale vor Ort immer wieder hervorheben muss. Sie sind ein ganz wichtiger Ort für die Kommunikation der Bewohner eines „Grätzls“, Wie man ja weiß sind gute Wirte, Wirtinnen, Kellner und Kellnerinnen ja auch Familie und manchmal sogar Psychotherapeuten. Das sollten auch Politiker nicht vergessen, wenn es wieder einmal um Probleme unserer heimischen Gastronomie geht. Nicht nur Opernhäuser & Co sind erhaltenswert und müssen gefördert werden, vergessen wir nicht auf die zum Glück noch vorhendenen "Kleinode", wo der Wiener Schmäh rennt und die Mama das Gulasch macht. Leopoldi, Moser, Qualtinger, Bronner, Hinterberger & Sowinetz schauts oba!

 

Der Start der Wiener Beisl Tour am 28. April 2018 im GH zum Sieg im zweiten Bezirk war ein voller Erfolg!!!

Demnächst die weiteren geplanten Auftritte für die nächsten 3-4 Monate. Die Geschichte zum Gasthaus zum Sieg und die derzeitige Setlist (wird noch ergänzt) findet ihr nach den aktuellen Bildern.

190 Jahre Gasthaus zum Sieg

Adresse: 1020 Wien, Haidgasse 8

 

Das Haus selbst wurde urkundlich erstmals 1632 erwähnt, stand damals im Ghetto und gehörte Israel Liebermann. Während des Türkensturmes wird es wie alle Vorstadthäuser verbrannt, um den Angreifern das Vordringen unmöglich zu machen. Zwei Jahre später kommt die Brandruine als Geschenk der Stadt Wien in den Besitz von Georg Kolschitzky, der die Ruine aber offensichtlich wieder veräußert, da schon ein Jahr später Claudius Schenz als Eigentümer genannt wird. 1763 erwirbt der Leopolstädter Richter Andreas Hofmeister das Haus und bereits 1779 befindet sich darin das „Gasthaus zur goldenen Artischocke“. Deren Besitzer hatten bis 1973 eine radizierte Maria-Theresianische Konzession, was bedeutete, der Hausherr war der Konzessionär. 1823 bekommt das Gebäude einen zweiten Stock und damit das heutige Aussehen. 1828 schließlich, also vor 190 Jahren, erhielt das Lokal unter Johann Schramm den Namen „Gasthaus zum Sieg“ in Erinnerung an den Sieg der österreichischen Truppen unter Erzherzog Karl über Napoleon in der Schlacht von Aspern 1809. Auf einem Bild auf dem Gebäude wird der Sieg dargestellt. 1930 übernahm Leopold Kremser sen. die Gastwirtschaft von einem Herrn Weiss und übergab sie 1952 an seinen Sohn Leopold Kremser jun. (noch heute gibt es Leute, die sagen: „gemma zum Kremser“, was dazu führt, dass Unkundige keine Ahnung haben, worum es sich handelt, aber vielleicht ist das auch beabsichtigt?!). Seit 1991 führt Christine Treimer mit Familie das Lokal. Keine lange Speisekarte, nur ein paar immer gute Tagesgerichte und ansonsten einfach das beste Gulasch von Wien, gleich gefolgt vom Freitagsfisch. Das Gulasch macht immer Sohn Franz Tomsits, mittlerweile sowieso der „Capo“, ein gelernter Koch aus der früheren Gourmetkoch- Schmiede „Kuchlmasterei“ in Dritten. Der Ruf des Gulasch führte auch dazu, dass die Hoch – und Deutschmeister hier auch einen Stammtisch haben. Zum Essen gut gezapftes Waldviertler Bier, Hausachterl oder G'spritzter oder manchmal auf Anfrage auch einen ausgezeichneten Keltenwein. Das Ambiente ist einzigartig, umfasst es doch eine Sammlung sehr alter Tonbandgeräte. Die Wände zieren vergilbte Single & LP Hüllen und die dazugehörigen original „schwarzen Scheiben“.

 

Die Internet Seite „Kochgenossen“ beschreibt das Essen des GH zum Sieg und zitiert auch aus dem Roman „Die Hauptstadt“ von Robert Menasse eine kurze Story aus dem Lokal (wer es im Original nachlesen möchte siehe Buch Seite 433). Menasse wohnt ja selbst nicht sehr weit davon entfernt.

https://kochgenossen.com/gasthaus-zum-sieg-wien-2/

English-speaking readers should still look at the Metropole Website: https://metropole.at/gasthaus-zum-sieg/

 

Bilder:

Derry Grey in seiner Kindheit in Wien.

Die Hauptbesetzung der Beisl Tour 2018:

Derry Grey (voc, ac.guitar) Red Sonja (voc, bass) & Norberto Pronto (voc, ac.lead guitar)